Interview mit Dr. Annette Nietfeld
Energiewende branchenübergreifend innovativ gestalten
Seit nunmehr 30 Jahren ist das Forum für Zukunftsenergien in weiten Bereichen der Energiepolitik, Energiewirtschaft und Energietechnik tätig. Es ist die einzige politisch unabhängige und branchenübergreifende Institution der Energiewirtschaft und Energiepolitik im vorparlamentarischen Raum in Deutschland. Mit Blick auf das Jahr 2021 sprachen wir mit Dr. Annette Nietfeld, Geschäftsführerin des Forum für Zukunftsenergien.
Frau Dr. Nietfeld, wie verlief 2020 für das Forum für Zukunftsenergien?
Das Resümee unserer Aktivitäten im Jahr 2020 fällt, wie wohl in vielen anderen Branchen auch, geteilt aus. Im Frühjahr konnten wir sehr gut besuchte Veranstaltungen zu wichtigen Themen wie der nationalen Wasserstoffstrategie und dem geplanten EU-Grenzsteuerausgleichsmechanismus durchführen. Zudem konnten wir uns über die erfolgreiche Premiere unseres neuen Konferenzformates ENERGIE.CROSS.MEDIAL freuen. Kurz danach wurden unsere Aktivitäten durch die Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus massiv behindert, denn unsere Veranstaltungen profitieren von der Mitwirkung wichtiger Entscheidungsträger und Multiplikatoren, einem unmittelbar kommunizierenden kritischen Auditorium und dem direkten Austausch während der Veranstaltung. Seit Anfang Juli 2020 bieten wir hybride oder gänzlich digitale Formate an, so dass wir auch in der Zeit von „social distancing“ den so wichtigen politischen Diskurs zur Energie- und Klimapolitik begleiten können. Themen waren bzw. werden noch sein, die Umsetzung des BEHG, die EEG-Novelle 2021 und die Umsetzung der RED II.
Im März 2021 gibt es die Fortsetzung von ENERGIE.CROSS.MEDIAL. Welche Schwerpunkte werden gesetzt?
Mit Innovationen die Energiewende branchenübergreifend gestalten – das ist die Aufgabe, der sich die Gesellschaft stellen muss; in jeder Branche und jedem Sektor. Im Rahmen von ENERGIE.CROSS.MEDIAL 2021 zeigen wir anhand von Beispielen, welche Ansätze es dafür ganz konkret gibt, welchen Hemmnissen sich Unternehmen gegenübergestellt sehen und welche Rahmensetzungen es seitens der Politik auf europäischer und nationaler Ebene braucht. Wie der Strukturwandel vor Ort gelingen kann und wie bei alledem unser bisheriges Erfolgsmodell, die soziale Marktwirtschaft, durch die Regulierung etlicher Wirtschaftsbereiche nicht unter die Räder kommt.
Wie sieht die bisherige programmatische Gestaltung aus und welche Mitwirkenden werden vor Ort sein?
Derzeit läuft die Programmgestaltung natürlich auf Hochtouren, wir freuen uns, dass u.a. der Innovationsbeauftrage für „Grünen Wasserstoff“ des Bundesministeriums für Forschung und Bildung, Dr. Stefan Kaufmann, der Brandenburgische Wirtschaftsminister, Prof. Dr. Jörg Steinbach, und E.ON-Vorstandsmitglied, Dr. Karsten Wildberger, mitwirken werden. Aufgrund erster positiver Reaktionen aus dem Büro von EU-Kommissarin Simson, sind wir zuversichtlich, auch sie begrüßen zu können. Im Rahmen von Themensessions werden wir u.a. über die grüne Wasserstoffwirtschaft und den Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand diskutieren. Dies ist nur ein kleiner Ausblick auf die vielen Mitwirkenden bei ENERGIE.CROSS.MEDIAL 2021.
THEMEN|:magazin (12/2020)